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Spätburgunderhalbtrocken oder Dornfelder halbtrocken kaufen?
Die beiden beliebtesten roten Rebsorten in Deutschland sind Spätburgunder und Dornfelder. Zwei Weine, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Spätburgunder ist in der Regel dezent und schlank. Dornfelder hat richtig Wumms. Beide können halbtrocken ausgebaut sein. Dies entscheidet, wie immer bei den Geschmacksrichtungen, der Winzer. Die Gärung wird im entscheidenden Moment abgestoppt. Restzucker bleibt zurück und lässt den Wein süß schmecken.
Französischerund spanischer Rotwein halbtrocken
Vor allem die südlichen Länder sind für ihre Rotweine bekannt, aber auch die Winzer der nördlicheren Anbaugebiete (dazu gehört Deutschland) setzen immer mehr auf rote Rebsorten. In Deutschland werden zum Beispiel angebaut: Spätburgunder und sein kleiner Bruder Frühburgunder, Dornfelder, Portugieser und die regionalen Spezialitäten Trollinger und Lemberger. Merlot, Cabernet Sauvignon und Shiraz bzw. Syrah sind in Frankreich oder Spanien und mittlerweile auch bei uns zu finden. Deutschland baut hauptsächlich Weißwein-Rebsorten an, da hier die Frische und Säure gut erhalten werden kann. Wir haben kühle Nächte. In Südfrankreich oder Spanien hingegen herrschen tags wie nachts hohe Temperaturen im Sommer. Viele rote Rebsorten mögen die Wärme und starke Sonneneinstrahlung besonders gerne.
- Die Regel „Weißwein wird gekühlt und Rotwein wird bei Zimmertemperatur serviert“ stimmt nicht mehr. Zumal wir eine sehr viele höhere Zimmertemperatur haben als noch vor 50 Jahren.
- Es gilt: „Je schwerer der Rotwein, umso mehr Wärme verträgt er“. Ein Dornfelder oder Cabernet Sauvignon ist immer üppiger als ein Spätburgunder oder Frühburgunder.
- Faustregeln: Weißweine und Roséweine eher kühl trinken, bei 7-13 Grad. Körperreiche Weißweine eher leicht gekühlt trinken, bei 10-13 Grad. Rotweine eher wärmer trinken, bei 13-18 Grad. Leichte Rotweine dürfen auch 10-12 Grad haben.
- Und welche Rolle spielt die Restsüße? Mit steigender Temperatur nehmen wir die Restsüße stärker wahr. Ein stark gekühlter halbtrockener Rotwein wird also mit der Zeit üppiger, er fühlt sich süßer an. Zumindest wird uns das suggeriert. Die Restsüße im Wein bleibt selbstverständlich konstant.
- Tipp: Bei Unsicherheit lieber zu kühl als zu warm servieren. 30 Minuten vor dem Öffnen den halbtrockenen Wein in den Kühlschrank legen.
- Tipp: Eine Kühlmanschette für Weinflaschen hilft, die beste Trinktemperatur zu halten, ohne das Etikett aufzuweichen, wie es oft im Eiswürfel-Bad passiert.
Häufig gestellte Fragen zu halbtrockenem Rotwein
Welche Qualitätsstufen gibt es bei halbtrockenen Rotweinen? - Genau dieselben wie bei allen Weinen – ob Weißwein, Roséwein oder Rotwein; ob lieblich, halbtrocken oder trocken ausgebaut. Unter Qualitätsstufen versteht man auch die verschiedenen „Güteklassen“. Im unteren Bereich: Deutscher Wein, Landwein, Qualitätswein (Q.b.A) und Prädikatsweine. Die Prädikatsweine wiederum gliedern sich in Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Eiswein und Trockenbeerenauslese. Es gibt für die einzelnen Kategorien Regeln – die der Winzer kennen muss, aber nicht unbedingt der Verbraucher. Wer hierzu mehr wissen will, findet in der Rubrik Qualitätsstufen alles rund um dieses Thema.
Zu was schmecken halbtrockene Rotweine am besten? - Halbtrockene Rotweine sind oft fruchtbetont und weich. Das erinnert an welche Gerichte? Genau, an zartes Fleisch. Zum Beispiel sind Kalb- oder Rindfleisch ideale Partner. Auch ein schöner, gegrillter Lachs mit mediterranen Kräutern kann zu halbtrockenem Rotwein passen. Wichtig: Immer auf die Schlankheit oder Fülle der Rebsorte achten und dementsprechend kombinieren.
Wann genau bezeichnet man einen Rotwein als halbtrocken - Wie bei allen anderen Weinen auch, gilt folgende Gleichung: Höchstens 1 g/l Restsüße. Über dieser Grenze gilt der Rotwein als lieblich.
Wie erkenne ich auf dem Etikett, ob ein Rotwein halbtrocken oder trocken ist - Trocken und halbtrocken werden bei uns auf dem Etikett anzeigt; steht dort nichts, dann ist der Wein lieblich. (Dies ist bei den meisten Weinerzeugern in Deutschland so. Im Ausland ist dies nicht immer der Fall.) Wir, bei Reichsgraf von Ingelheim, weisen immer aus, welche Geschmacksrichtung der Wein hat.
Ist trockener Rotwein besser als süßer Rotwein? - Das kann man so nicht sagen. Das ist Geschmackssache. Manch feine Nuance, zum Beispiel von einem besonderen Boden, ist besser schmeckbar, wenn der Wein trocken ausgebaut wurde. Ja, das ist nicht von der Hand zu weisen. Hier überlagert der Zucker evtl. die dezenten Noten. Aber was bringt ein trockener Rotwein, wenn er Ihnen nicht schmeckt? Insofern ist weder trockener Wein noch süßer Wein noch halbtrockener Wein besser. Das Beste ist, wenn Sie sagen: „Wein, der mir schmeckt“.